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"Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz
in religiösen Symbolsystemen"

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Jared L. Miller

Herkunft, Entwicklung und Interpretation der hethitischen Rituale aus Kizzuwatna

Fach: Altorientalistik
Betreuer: Prof. Dr. Gernot Wilhelm

Studiengang:
Julius-Maximilians-Universität, Würzburg: Nov. 1999-. Dissertationsarbeit: Herkunft, Entwicklung und Interpretation der hethitischen Rituale aus Kizzuwatna.
Tel Aviv University: 1996-1999. Graduated summa cum laude, Master of Arts in Archaeology and Ancient Near Eastern Cultures. Thesis: The Expeditions of attuili I to the Eastern Frontiers: A Study in the Historical Geography and Chronology of the Great King‘s Campaigns. Seminar papers: The geography of northern Mesopotamia in the cuneiform sources; The Hurrian element at Ugarit; Qatna in the Amarna letters.
Ambassador University, Big Sandy, Texas USA. 1987-1993. Bachelor of Arts. GPA 3.3. Major: English Literature. Minors: Theology, German. Emphasis in Linguistics, Literary Criticism and 18-19th century English Literature.

Bisherige Publikationen:
· The katra/i-women in the Kizzuwatnean Ritual Texts from Boazköy. In: Parpola, S., ed. Proceedings of the 47th Rencontre Assyriologique Internationale, Helsinki, Finland. (Forthcoming)
· attuili‘s Expansion into Northern Syria in the Light of the Tikunani Letter. In: Wilhelm, G. ed. Proceedings of the 4th International Hittitology Congress. Würzburg. (Forthcoming)
· The Kingdom of Anum-irbi. Altorientalische Forschungen 28 (2001) 65-101.
· A Collection of Zoomorphic Terracotta from Geven Gedii. Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 131 (1999) 91-96.

Die Promotionsarbeit befaßt sich mit einer bestimmten Gruppe hethitischer Ritualtexte innerhalb des Korpus der in Hattusa ausgegrabenen Keilschrifttafeln, nämlich mit jenen Ritualtexten, die sogenannten „kizzuwatnischen Einfluß“ zeigen. Unter „kizzuwatnischem Einfluß“ versteht man in der Hethitologie gemeinhin die Aufnahme bestimmter religiöser Traditionen des Landes Kizzuwatna auf dem Gebiet des antiken Kilikien durch die hethitische Oberschicht. Dabei gilt es zu beachten, daß die Texte kizzuwatnischer Provenienz selbst bereits von einer Mischung nordsyrisch-hurritischer und südanatolisch-luwischer Traditionen geprägt sind – ein Phänomen, das vom vielfältigen kulturellen Kontakt zwischen den benachbarten Landschaften zeugt.
Der Schwerpunkt der bisherigen Arbeit am Promotionsprojekt lag auf der philologischen Erschließung der einzelnen Texte innerhalb des Korpus, also auf der Erstellung von Umschriften, der Textzusammenstellung aus Einzelmanuskripten und der Übersetzung. Einer davon (CTH 491: Ritual der Reinigung eines Tempels) wurde bereits Wintersemester 1999/2000 Gegenstand einer philologischen Übung des Instituts für Altorientalistik (Übungsleiter: Dr. D. Schwemer). Während die philologische Arbeit weiter fortschreitet, gewinnt die form- und überlieferungsgeschichtlichen Analyse der bearbeiteten Texte mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung. Methodisch basieren diese Untersuchungen auf der Vorgehensweise der im Bereich der biblischen Exegese seit langem etablierten form- und überlieferungsgeschichtlichen Analyse. Bisher wurde ein wichtiger Text, der in etwa fünf Handschriften überliefert ist, in dieser Weise untersucht (CTH 481: Ritual für die Einrichtung eines neuen Tempels der Göttin der Nacht). In diesem Fall führte der methodische Ansatz zu interessanten, wenn auch noch nicht endgültigen Ergebnissen. In den jeweiligen Handschriften konnten tatsächlich bestimmte Brüche, Unstimmigkeiten und Einschübe identifiziert werden, die ihrerseits – zumindest zum großen Teil – als Spuren redaktioneller Arbeit erklärt und bestimmten kulturellen und auch historischen Situationen zugewiesen werden konnten.
 
 


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