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Elisabeth Esch
Stipendiatin seit Juli 2004
Wissenschaftlicher Werdegang:
1998 - 2004 Studium der Fächer Katholische Theologie und Französisch
(Lehramt Sek II/I) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
2000 - 2001 Tätigkeit als Fremdsprachenassistentin in Lille (Frankreich)
im Juni 2004 Abschluss des Ersten Staatsexamens
Fachrichtung: Exegese des Neuen Testaments
Betreuer: Prof. Dr. Martin Ebner, Universität Münster
Betreuer im Rahmen des Kollegs: Prof. Dr. Bernhard Heininger
Dissertationsprojekt zu den Theklaakten
Kurzbeschreibung:
Thekla war eine der größten Heiligen der ersten christlichen Jahrhunderte, wenn nicht sogar die jungfräuliche Märtyrerin
schlechthin. Ihre Geschichte ist der bekannteste und bestbezeugteste Teil der apokryphen Paulusakten. Datiert wird die
Schrift im Allgemeinen auf die 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr. Bemerkenswert sind die Theklaakten (ActThecl) insofern, als hier
nicht der Apostel Paulus, sondern - zumindest über weite Strecken - eine Frau als Protagonistin auftritt, die sich darüber
hinaus auch noch selbst tauft und eigenmächtig lehrt.
Ausgehend von einem Vergleich mit ausgewählten Passagen der Pastoralbriefe, der eine angetäuschte Einstimmigkeit als
spezifische Taktik der ActThecl aufzeigt mit deren Hilfe die Profilierung eigener Standpunkte vor der Kontrastfolie der
kanonischen Texte auf differenzierte Weise gelingt, will sich die geplante Arbeit im Besonderen der Untersuchung der
textinternen Strategie der ActThecl widmen. Dabei soll eine konstruktive Symbiose aus diachroner und synchroner
Untersuchungsperspektive geschaffen werden. Im Anschluss an eine literarkritische Untersuchung wird aufgezeigt, welches
Bedeutungsspektrum der Text einerseits bietet und wie die LeserInnen andererseits auf eine spezifische Rezeption eingespurt
werden. In diesem Zusammenhang kommt es auch zu einer Neubewertung der Figur Theklas, deren Persönlichkeit im Spannungsfeld
zwischen asketischer Jungfrau und weltlicher Schönheit, Abhängigkeit und Selbstständigkeit, Hilfsbedürftigkeit und
männerebenbürtiger Stärke, christlicher Heiligen und paganer Göttin, Abbild Christi und Braut Christi verortet werden kann.
Um den Kreis mit einem Blick über den textinternen Problemhorizont hinaus zu schließen, sollen die beiden Zyklen der ActThecl
zusätzlich in einen innerchristlichen bzw. interreligiösen Diskurs gestellt werden.
Veröffentlichungen:
ELISABETH ESCH, Thekla und die Tiere oder: Die Zähmung der Widerspenstigen, in: M. Ebner (Hrsg.), Aus Liebe zu Paulus? Die Akte Thekla neu aufgerollt (SBS 206) 159-179.
ELISABETH ESCH/ ANDREAS LEINHÄUPL-WILKE, Auf die Spur gekommen. Plädoyer für eine leserorientierte Literarkritik, in: M. Ebner (Hrsg.), Aus Liebe zu Paulus? Die Akte Thekla neu aufgerollt (SBS 206) 30-51. .
Kontakt: eesch@gmx.de
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